Über unseren "Stammvater" schreibt Heinrich Rolffs:

Die Reihe unserer Vorfahren Rolffs läßt sich urkundlich verfolgen bis in die Mitte des 17. Jahrhunderts. Unter dem 6. Januar 1675 befindet sich im Taufregister der St. Petri-Domkirche zu Bremen der Vermerk, daß eine Tochter eines Tettmar oder Detmar Rolffs und seiner Ehefrau Margareth Rolffs auf den Namen Elisabeth Catrina getauft sei.

Dieser Detmar Rolffs ist der nachweisbare Stammvater unserer Familie. Aus der Eintragung seiner Kinder im Taufregister ist zu entnehmen. daß er etwa um das Jahr 1650 herum geboren sein muß.

Leider ist, außer den angegebenen Aufzeichnungen über die Kinder des Detmar Rolffs. in den Archiven der Stadt Bremen, die allerdings nur bis in das Jahr 1642 hinein reichen, nichts über unsern ältesten Ahnen zu finden.

Insbesondere lassen sie uns über Herkunft, Alter und Ende desselben völlig im Stich. Da ferner auch eine Heiratsurkunde nicht gefunden werden konnte. so ist anzunehmen. daß er erst nach geschlossener Ehe in Bremen eingewandert ist und sich dann nur vorübergehend dort aufgehalten hat.
Über seine Herkunft sind wir bei dem gänzlichen Mangel urkundlicher Belege lediglich auf Vermutungen angewiesen. Und da ist es nicht unwahrscheinlich, daß er ursprünglich hannoverscher Staatsangehöriger gewesen ist.

Es steht nämlich in den im bremer Staatsarchiv liegenden Bürgerregistern verzeichnet, daß am 17. September 1685 Detmer Rulves aus Berszem den bremer Staatsbürgereid geleistet hat. Die oben hervorgehobene mannigfache Schreibweise, die der Name Rolffs erfahren hat, und die Tatsache, daß Rulves der bremer plattdeutsche Name für Rolffs ist, deutet darauf hin, daß dieser Detmer Rulves mit unserm Ahnherrn identisch ist. Dieses scheint mir um so mehr zutreffend zu sein, als auch der Name Rulves in den Registern an keiner anderen Stelle wiederkehrt. Berszem ist aber höchst wahrscheinlich das heutige Bersem in Hannover. nördlich von Meppen.

Wenn so der urkundlichen Überlieferungen über unsern ältesten Stammvater nur wenige sind, so genügen sie in Verbindung mit den Aufzeichnungen über seine drei Kinder im Kirchenbuch doch um seine Stellung klar zu machen.

Er war ein "Soldat" im Dienste der mächtigen und ruhmreichen Hansestadt Bremen. Welchen militärischen Rang der damalige junge Ehemann bekleidete, wissen wir nicht: doch ist anzunehmen, daß er einer geachteten Familie angehört hat.

Dies besagen uns zunächst die Taufregister mit den auffallend zahlreichen Namen der Taufpaten seiner Kinder,  worunter mehrere von Stand und Würden: eine Frau Superintendent. ein Domprediger. ein Obristleutnant und andere.

Dies besagt vor allem die Erziehung, die er seinem Sohne Jacob zu teil werden ließ. Denn dieser besuchte die Domschule zu Bremen. studierte Theologie in Jena und wurde Feldprediger, dann Pfarrer in Ahausen.

Wenn man die strenge Scheidung der einzelnen Stände und Berufsarten in jener Zeit erwägt, wo es fast unmöglich war, aus einem niedrigeren Stande in einen höheren zu kommen, so liegt der Schluß nahe, daß auch unser Stammvater Detmar Rolffs eine angesehene gesellschaftliche Stellung als "Soldat" eingenommen hat.

Von seinen drei Kindern Elisabeth Catrina, Jacob und Hinrich ist uns nur von Jacob näheres überliefert worden. Elisabeth Catrina ist wahrscheinlich identisch mit Elisabeth Catharina Rutenhusen, der Patin des ersten Kindes ihres Bruders.

Die auffällige Tatsache, daß unter den Paten der vielen Kinder des letzteren sich kein Rolffs befindet, rechtfertigt die Annahme, daß die Eltern von Jacob Rolffs, sowie sein Bruder Hinrich früh und ohne Hinterlassung weiterer Nachkommenschaft gestorben sind, so daß die Linie Detmar Rolffs sich nur in seinem Sohne Jacob fortgepflanzt hat.